Der VfL Bochum ist mit einem wichtigen 3:1-Sieg in die Restrunde der Fußball-Bundesliga gestartet. In der Tabelle konnte die Mannschaft von Trainer Thomas Letschdamit auch an Gegner Hertha BSC vorbeispringen und aus der Abstiegszone auf Rang 14 klettern.
Den Erfolg begründete Letsch mit zwei Worten: "Mentalität und Effektivität". Jeder Spieler habe sich in die Bälle reingeworfen. "Man hat den unbedingten Willen gesehen, den unsere Mannschaft auszeichnet." Hinzu kam eine beeindruckende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor.
Vierter Heimsieg in Serie
Symptomatisch sei für Letsch der Treffer zum 3:0 gewesen. Nach einem Konter über Christopher Antwi-Adjei wurde der Abschluss von Doppelpacker Philipp Hofmann so abgefälscht, dass er sich hinter Gäste-Keeper Oliver Christensen in den Kasten senkte.
"Wir haben oft mit unseren Stürmern gesprochen. Nur wer aufs Tor schießt, kann auch ein Tor schießen." Diese Weisheit klingt zwar blöd, gab Letsch auch selbst zu, hat sich für den VfL an diesem Tag aber mal wieder bewahrheitet. Doch der 54-Jährige weiß auch, dass die Partie eine ganz andere Wendung hätte nehmen können. "Am Anfang hatten wir das Quäntchen Glück und bis zu dem 1:0 gebraucht, um im Spiel zu sein." Ein Hertha-Treffer wurde vom Video-Assistenten aberkannt, da der Ball bei einer Flanke zuvor die Torauslinie überquert hatte. Der VfL reagierte mit einem sehenswert herausgespielten Tor von Hofmann und dem Debüt-Treffer von Winter-Neuzugang Keven Schlotterbeck kurz vor der Pause.
"Weit davon entfernt, irgendwas erreicht zu haben"
Dennoch wurde es am Bochumer Strafraum in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit noch einmal unruhig. "Da haben wir angefangen, Fußball zu spielen auf einem schwierigem Platz, anstatt weiter unseren einfachen Fußball zu spielen." Die Gäste konnten aus dieser Phase allerdings kein Profit schlagen und der VfL beruhigte die Nerven seines Trainers mit besagtem 3:0.
Damit hat das Ruhrstadion zum vierten Mal in Folge einen Sieg an der Castroper Straße gesehen. "Das ist die Basis hier im heimischen Stadion." Von abgefallenem Druck oder einem Rollenwechsel vom Jäger zum Gejagten wollte Letsch aber nichts hören. "Wir sind weit davon entfernt, dass wir irgendwas erreicht haben." Als nächstes steht bereits unter der Woche die Partie bei Bayer Leverkusen an (Mittwoch, 25. Januar, 20:30 Uhr).